Charlotte Schönfeldt ![]() |
![]() |
Meine Schwerpunkte![]() ![]() ![]() Eltern werden und Partnerschaft ![]() ![]() ![]() Eltern werden: Wendepunkt und Chance Eltern-Werden heute, in dieser Zeit, in dieser Welt, in diesem Land, in dieser Gesellschaft und Stadt, mit allen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden – das ist so sehr anders und noch nicht vorgelebt und in vielen Aspekten und Bereichen neu zu organisieren, zu gestalten und auch zu erfühlen. Wenn wir so nah und innig die Angewiesenheit eines werdenden und dann neugeborenen Lebewesens erleben, können wir möglicherweise auch mit unseren eigenen „Nischen“ im Gehirn aus unserer eigenen frühesten Zeit, vielleicht mit unseren frühen Wunden und unerfüllten Sehnsüchten in unserer Tiefe in Berührung kommen. Hierfür ist es am besten, sich vor der Geburt Zeit und Raum zu geben, um die eigene Erfahrung bewusst werden zu lassen und ihr Einfühlung, Zuwendung und Sprache zu geben, um nachher besser sortieren zu können. Denn es ist dann von so hohem Wert für unsere Kinder, wenn die Eltern zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Kindes zu unterscheiden vermögen.
Dieser komplexe Prozess ist für Väter und Mütter sicher unterschiedlich: die werdenden Väter haben ja weitgehend keine stabilen Vätervorbilder, sondern sind möglicherweise in ihrer Rolle verunsichert und müssen ganz neue Männerbilder, Väterbilder bzw. Identitäten entwickeln (siehe auch »Einige Gedanken zur Väterlichkeit«) – und in wieder anderer Weise können die werdenden Mütter vieles nicht unhinterfragt lassen: weder die Frauenbilder noch die eigenen Erfahrungen mit ihren Müttern und deren Einstellungen zu Schwangerschaft und frühester Lebenszeit der Neugeborenen und auch nicht deren Ratschläge. Umso wichtiger wird es für die neue Familie sein, dass die Eltern miteinander sprechen können und voneinander wissen. Viele junge Beziehungen zerbrechen nach der Geburt eines Kindes und könnten stattdessen an Tiefe und gegenseitigem Verstehen gewinnen. Dann können die Eltern noch besser lernen, ihr Kind um seiner selbst willen wahrzunehmen, einzufühlen und es so gut zu verstehen, wie es nur geht. Dabei können sie auch von und für sich selbst und gegenseitig noch mehr verstehen und eine sich verändernde lebendige Partnerschaft erfahren, bereichert um das gemeinsame Bemühen und Erleben der frühesten Lebenszeit.
Literatur zum Thema »Eltern werden« Brisch, Karl H./ Theodor Hellbrügge: Die Anfänge der Eltern-Kind-Bindung: Schwangerschaft, Geburt und Psychotherapie. Stuttgart 2008. Dick-Read, Grantly: Mutterwerden ohne Schmerz. Die natürliche Geburt. Hamburg. Hidas, György/Jenö Raffai: Nabelschnur der Seele. Psychoanalytisch orientierte Förderung der vorgeburtlichen Bindung zwischen Mutter und Baby. Gießen 2006. Janus, Ludwig: Der Seelenraum des Ungeborenen. Düsseldorf 2000. Stern, Daniel N.: Tagebuch eines Babys. Zürich 1990. Jellouschek, Hans: Beziehung & Bezauberung. Wie Paare sich verlieren und wieder finden, gespiegelt in Märchen und Mythen. Stuttgart 2000.
![]() ![]() |
© Charlotte Schönfeldt 2015 |